Gründüngung, Zwischenfrucht und die Zuckerrübe im Fokus bei der Felddemo in Pierrafortscha (FR). Organisiert durch den Agrarhandel Lagerhaus Lohn AG.
Verschiedene Gründüngungs-und Zwischenfruchmischungen wurden am 31. Juli auf dem Feld von Landwirt und Lohnunternehmer Fernand Andrey ausgesät. Die Experten von Samen Steffen präsentierten die Mischungen am Feldrand. Die Versuchsfelder wurden im Spiegel angelegt. Das heisst auf der einen Seite ungeschnitten im ersten Aufwuchs, auf der anderen Seite wurde ein «Putzschnitt» gemacht. Für die Teilnehmer war so direkt der Vergleich auf den ersten Blick zu sehen.
Ein Beispiel: Die Mischung «2001 plus», Zwischenbegrünung überwinternd (Zusammensetzung 50 % Luzerne, 20 % Raigras Bendix, 30 % Raigras 4n Oryttus), auf der einen Seite im ersten Aufwuchs mit zirka 40 cm Höhe. Im Bestand ist die Luzerne dominierend. Aber auch Unkräuter wie Amaranth, Hirtentäschelkraut etc. sind zu sehen.
Im gegenüberliegenden Feld zweiter Aufwuchs, Höhe zirka 15 cm am 6. September geschnitten. Ertrag: 7 t Silage/ha. Klar erkennbar: die Unkräuter werden zurückgedrängt. Die Luzerne ist in der Defensive, das heisst sie wird vom Gras unterdrückt.
Vorteile des «Putzschnittes»: Unterdrückung von einjährigen Unkräutern, anregen der Bestockung, guter Start in das kommende Frühjahr.
Zuckerrübenkampagne gestartet
Passend zum Start der Zuckerrübenkampagne resümierte Adrian Bucher, Aussendienst Schweizer Zucker, das Anbaujahr 2024. Nasse Aussattbedingungen und eine kalte Kälteperiode im Frühjahr erschwerten den Start der Kultur. Sorgen macht der Schädlingsbefall wie Cercospora – extremer Befall ab September. Stichwort SBR (Syndrome Basses Richesses). Die SBR-Krankheit wird durch das Bakterium Candidatus Arsenophonus phytopathogenicus verursacht und führt zu Gelbfärbungen und Deformationen der Blätter sowie zu einer deutlichen Verringerung des Zuckerertrags.
Dieser Erreger wird durch die Schilf-Glasflügelzikade (Pentastiridius leporinus) übertragen, die sich in Rübenfeldern ansiedelt und deren Larven dort von einem Jahr zum nächsten überleben, indem sie sich von den Wurzeln der Winterkulturen ernähren. Derzeit gibt es keine wirksamen Methoden zur Bekämpfung dieses Vektors und der Krankheit. Nach dem erstmaligen Nachweis der Krankheit in der Westschweiz im Jahr 2017 wurde ein ganzjähriges Monitoring der Zuckerrübenanbaugebiete eingeführt. Es zeigt sich eine allmähliche Ausbreitung der Krankheit entlang des Mittellandes, die im Jahr 2022 die Umgebung von Bern erreichte.
Adrian Bucher berichtete über das «SBR-Projekt Kein Weizen nach Rüben».
Die Proberodung vom 17. September 2024 ergab in der Westschweiz einen durchschnittlichen Zuckerertrag von 14.2 % in der Ostschweiz: 15,4 %. Erwarteter Ertrag West 88 t/ha, Ost: 82t/ha. Dauer der Kampagne in Aarberg rund 90 Tage. Frauenfeld verarbeitet seit 13. September Biorüben und ab Anfang Oktober konventionelle Rüben.
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